Setzen Sie sich, machen Sie es sich bequem. Dies ist die Geschichte einer künstlerischen Reise, eine 30-jährige Parabel. Hören. Tauchen Sie ein. Beseitigen Sie alle Ablenkungen; Lassen Sie die Musik wie früher zu Ihnen sprechen. „DirtyThirty“ ist der Höhepunkt eines Klassenkampfes, des utopischen Ideals derer, die hartnäckig an einem Weltmodell festhalten, das noch immer Gedanken, Staunen und den Mut zur Kunst umfasst.
Syndone ist eine Vision, eine neun Alben umfassende Reise, der Wunsch, in der Welt einen Eindruck zu hinterlassen. Syndone ist ein Gestaltwandler, eine Band, die ihre Haut und ihre Musiker verändert hat, ohne jemals ihre Seele zu verändern: Sie schwimmt gegen den Strom, trotzt der Mode und dem Niedergang (nicht nur musikalisch) einer Ära, in der man nur dann erfolgreich sein kann, wenn es einem gefällt Die Mächte, die sein werden. Doch es gab eine Zeit, in der Schallplatten in der Lage waren, uns mitzureißen, angefangen bei der Kunstfertigkeit der Albumcover, bis hin zum Brechen der Regeln, zum Überschreiten von Grenzen, mit einer ganzen Reihe von Atmosphären, Klängen und durchdachten, raffinierten Stilkonstruktionen. Das waren die Tage des Progressive Rock; Damals nannte man es einfach „Pop“, weil es beliebt war. Heutzutage gibt es nur noch sehr wenig Fortschrittliches: Es gibt keinen Nervenkitzel beim Entdecken, wir sind nicht mehr offen für Staunen und Staunen, wir weichen nicht von der Idee eines zunehmend standardisierten und austauschbaren Menschen ab. Nik Comoglio, das musikalische Herz und die Seele dieser Geschichte, hat sich dieser Realität nie ergeben; Flankiert von den stimmlichen und konzeptionellen Talenten von Riccardo Ruggeri ist es dem in Turin lebenden Keyboarder und Komponisten wirklich gelungen, sich einen Namen zu machen. Syndone sind mit ihrem gelehrten, tadellosen Rock, der ebenso gewalttätig und energisch wie melancholisch und Orchestermusik ist, eine Herausforderung, ein Kontrapunkt, ein erhobener Mittelfinger zu der hinterhältigen Strategie der kollektiven Narkose, die im Kali Yuga der westlichen Zivilisation heimlich von oben herabgeworfen wurde. Sie sind ein Gegenmittel.
„DirtyThirty“ ist ihr krönender Abschluss, das (vielleicht) letzte Kapitel. Genießen Sie es wie guten Wein, in kleinen Schlucken, und denken Sie daran, menschlich zu bleiben.